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Jesus ging dann aus der Stadt zum Ălberg.
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Aber gleich am nĂ€chsten Morgen war er wieder im Tempel. Und ziemlich schnell waren wieder sehr viele Leute bei ihm, denen er dann Sachen ĂŒber Gott beibringen konnte.
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Plötzlich brachten die Theologen und die PharisĂ€er eine Frau an, die auf frischer Tat ertappt worden war. Sie hatte mit einem Mann Sex gehabt, obwohl sie bereits mit einem andern verheiratet war. Sie stieĂen die Frau in die Mitte, damit alle sie sehen konnten.
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Dann sagten sie zu Jesus: âHerr Lehrer, diese Frau ist gerade beim Ehebruch erwischt worden.
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Nach den alten Gesetzen vom Mose mĂŒsste sie jetzt von mehreren so lange mit Steinen beworfen werden, bis sie tot ist! Was sagen Sie zu diesem eindeutigen Fall?â
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Das war natĂŒrlich nur ein Trick. Sie hofften, sie könnten Jesus damit in eine ZwickmĂŒhle bringen, sodass er irgendwas Verpeiltes sagen wĂŒrde, was sie dann spĂ€ter gegen ihn verwenden könnten. Jesus blieb aber total cool, er setzte sich auf den Boden und schrieb irgendwas mit seinen Fingern in den Sand.
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Als die Typen aber weiter rumnervten, sah er nach oben und sagte: âOkay, dann soll mal der den ersten Stein werfen, der noch nie in seinem Leben Mist gebaut hat!â
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Dann bĂŒckte er sich wieder und malte irgendwelche Sachen in den Sand.
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Als Erstes verschwanden die Leute, die Anklage erhoben hatten. Und dann folgte ihnen einer nach dem anderen, bis Jesus zum Schluss mit der Frau alleine war.
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Jesus stand auf und fragte sie: âNa, wo sind denn jetzt die Leute, die âne Anzeige erstatten wollten? Hat etwa keiner von denen das Urteil auch vollstreckt?â
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âNein, keiner, mein Herrâ, antwortete sie. âDann werde ich das auch nicht tun. Geh jetzt mal nach Hause und pass auf, dass du nicht noch einmal so einen Fehler machst!â
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An einem anderen Tag hielt Jesus wieder eine Rede. Diesmal sagte er: âIch bin wie eine Halogenlampe fĂŒr diese Welt. Wer mit mir lebt, wird sich nicht mehr verlaufen, er muss nur dem Licht hinterhergehen. Es fĂŒhrt ihn in die richtige Richtung, nĂ€mlich zum Leben.â
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Die PharisĂ€er wollten gleich wieder âne Diskussion anzetteln. âAlso, wissen Sie nicht, wenn jemand keinen anderen Zeugen auffahren kann als sich selbst, dann ist er sowieso unglaubwĂŒrdig?!â
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âAlles, was ich ĂŒber mich sage, entspricht der vollen Wahrheit, auch wenn ich mein eigener Zeuge bin. Ich weiĂ, woher ich komme, und ich weiĂ auch, wohin ich mal gehen werde! Aber davon habt ihr keinen blassen Schimmer.
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Ihr verurteilt mich nach euren eigenen menschlichen Pseudo-Gesetzen. Ich verurteile hier niemanden.
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Wenn ich aber mal Menschen verurteilen werde, dann tue ich das fair und gerecht. Ich werde das dann nicht alleine machen, mein Vater ist dabei. Der hat mich ja auch hergeschickt.
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FĂŒr eure Gesetze ist eine Aussage vor Gericht ja erst dann akzeptabel, wenn es dafĂŒr mindestens zwei Zeugen gibt.
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Also, wenn ich der eine Zeuge bin, dann ist der Vater mein zweiter Zeuge.â
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âJa, wo ist denn Ihr Vater, bitte?â, wollten sie wissen. Jesus antwortete: âSie haben noch nicht mal kapiert, wer ich bin, wie sollen Sie dann begreifen, wer mein Vater ist? Wenn Sie mich wirklich kennen wĂŒrden, dann wĂŒrden Sie auch meinen Vater kennen.â
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Diese Sachen erzĂ€hlte Jesus in einem besonderen Raum in dem Tempel der Juden, der so genannten Schatzkammer. Sie konnten ihn aber noch nicht verhaften, weil die Zeit noch nicht reif dafĂŒr war.
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SpĂ€ter machte Jesus noch mal eine Ansage: âIch werde irgendwann von hier verschwinden. Dann werdet ihr mich wie blöd suchen und an eurem Dreck ersticken. Aber da, wo ich dann bin, könnt ihr nicht hinkommen.â
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Die Juden kapierten null, was er damit meinte: âWill er vielleicht Selbstmord begehen? Was meint er damit: âDa, wo ich bin, könnt ihr nicht hinkommenâ? HĂ€??â
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Dazu sagte Jesus nur: âEure Heimat ist hier auf der Erde. Meine Heimat ist aber nicht hier.
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Das war auch der Grund, warum ich gesagt habe, ihr werdet an eurem Dreck noch ersticken. Weil ihr euer Vertrauen nicht auf mich setzt und nicht glaubt, dass ich der AuserwĂ€hlte bin, werdet ihr an eurem Dreck ersticken!â
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âWer sind Sie denn ĂŒberhaupt?â, wollten die jetzt wissen. Jesus meinte nur: âRede ich mir hier jetzt den Mund fusselig? Hab ich doch schon gesagt!
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Es gibt noch einiges, was ich jetzt ĂŒber euch sagen könnte, noch viele Sachen, die bei euch echt Ă€tzend laufen. Ich werde aber nur das weitergeben, was er mir gegeben hat, und das ist auf jeden Fall die reine Wahrheit.â
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Sie hatten immer noch nicht kapiert, dass Jesus die ganze Zeit von Gott, seinem Vater, gesprochen hatte.
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âWenn ihr den Menschensohn [[Menschensohn| Siehe ErklĂ€rung in MatthĂ€us 8]]
oben an ein Kreuz genagelt habt, dann werdet ihr kapieren, wer ich wirklich bin, und dann werdet ihr auch kapieren, dass ich nicht meine eigenen Ideen verfolgt habe. Das sind alles Gedanken, die mir Gott der Vater gegeben hat. 29
Er ist immer bei mir, auf ihn kann ich mich hundertprozentig verlassen, weil ich nur das tue, was er will.â
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Nachdem er diese Rede beendet hatte, fingen viele an, ihr Vertrauen auf Jesus zu setzen.
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Jesus sagte einmal zu den Menschen: âAlle, die das, was ich sage, fĂŒr sich als richtig akzeptieren und ihr Leben danach ausrichten, gehören wirklich zu meinen Leuten.
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Erst dann werdet ihr kapieren, was wirklich wahr ist und was nicht. Und das wird euch die Möglichkeit geben, wirklich frei zu sein.â
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âAber wir sind doch aus der Familie vom Abrahamâ, prollten die Juden rum. âUnd wir haben unser Leben auch nicht mit irgendwelchen KnebelvertrĂ€gen an jemanden ĂŒbertragen! Wie kommen Sie darauf, dass wir âbefreitâ werden mĂŒssten?â
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âAlso, eins sag ich auf sicherâ, meinte Jesus, âjeder, der Dinge tut, die Gott nicht will, wird dadurch unfrei. Er wird dadurch wie ein Angestellter, der nicht kĂŒndigen kann.
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Ein Angestellter ist kein Familienmitglied, er gehört zur Firma. Ein Sohn gehört aber immer zur Familie.
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Erst wenn der Sohn von Gott kommt und euch da rausholt, dann seid ihr wirklich frei!â
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âIch weiĂ natĂŒrlich, dass ihr aus der Familie vom Abraham kommt. Trotzdem wollt ihr mich töten, weil ihr keine Lust auf das habt, was ich sage.
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Ich erzĂ€hle euch nur das, was ich von meinem Vater gehört habe. Und ihr tut nur das, was euch euer Vater gesagt hat.â
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âAbraham ist unser Vater!â, sagten sie sofort. Jesus erwiderte: âNein, das denk ich nicht. Denn wenn ihr seine Kinder wĂ€rt, dann wĂ€re er auch euer Vorbild.
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Ich hab euch die Wahrheit gesagt. Alles, was ich sage, kommt direkt von Gott. Trotzdem wollt ihr mich umbringen. Abraham wÀre nie auf so eine Idee gekommen.
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Ihr dagegen seid genauso drauf wie euer Vater und tut auch genau das, was er euch sagt.â âUnsere Mutter ist keine Nutte, ja? Wir haben nur einen Vater, und zwar Gott!â, meinten sie.
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âWenn Gott wirklich euer Vater wĂ€re, dann wĂŒrdet ihr mich lieben. Ich komme nĂ€mlich von ihm, er hat mir die Order gegeben zu euch zu kommen. Das war nicht meine Idee.
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Wisst ihr, warum ihr nicht kapiert, was ich sage? Weil ihr ĂŒberhaupt nicht hören könnt, was ich euch sage!
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Euer Vater ist nĂ€mlich der Satan höchstpersönlich, und ihr seid so drauf wie er. Der Teufel war schon immer ein Mörder, und er hasst die Wahrheit. LĂŒgen gehört zu seinem Charakter, er hat die LĂŒge erfunden.
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Wenn ich euch die Wahrheit erzÀhle, ist es total logisch, dass ihr mir nicht glaubt.
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Wer von euch kann mir denn beweisen, dass ich irgendwo Mist gebaut habe? Wenn ich euch die Wahrheit erzÀhle, warum glaubt ihr mir nicht?
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Wer Gott als Vater hat, der hört auch, was er sagt. Dass ihr das nicht tut, ist ein Beweis, dass ihr nicht seine Kinder seid.â
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Die Leute waren total sauer, als er das sagte: âDu Missgeburt! Wir haben schon immer gesagt, dass du total durchgeknallt bist!â
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âIch bin total normal, ich will bloĂ dafĂŒr sorgen, dass mein Vater am Ende groĂ rauskommt, aber ihr macht mich nur an!
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Es geht mir nicht da drum, am Ende der Held zu sein. Gott will, dass ihr versteht, wer ich bin. Er wird sowieso am Ende der Richter sein.
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Eins kann ich euch garantieren: Wer sich an das hĂ€lt, was ich sage, der wird niemals sterben!â
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Die Leute sagten dazu: âSpĂ€testens mit diesem Spruch hast du bewiesen, dass du total durchgeknallt bist! Selbst Abraham und auch die Propheten sind irgendwann gestorben. Wie kommst du da drauf zu sagen, wer sich an das hĂ€lt, was du sagst, wird nie sterben?
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Meinst du, du hĂ€ttest mehr Macht als unser Urvater Abraham? Selbst der ist gestorben! Oder glaubst du, du wĂ€rst besser als die Propheten? Die sind auch gestorben! Was bildest du dir eigentlich ein?â
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âAlso Leute, wenn ich hier selbst âne dicke Lippe riskieren wĂŒrde, dann wĂ€re alles sowieso egal. Aber weil mein Vater hinter mir steht, ist das anders. Ihr sagt zwar, dass er euer Gott ist,
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dabei habt ihr ĂŒberhaupt keine Ahnung, wie der wirklich drauf ist. Ich kenne ihn aber sehr gut. Wenn ich jetzt sagen wĂŒrde, ich hĂ€tte keine Ahnung, wer Gott ist, dann wĂ€re ich genauso ein LĂŒgner wie ihr. Aber ich kenne ihn und tue genau das, was er von mir will.
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Euer Vater Abraham freut sich schon auf mich! Er hatte schon vorausgesehen, dass ich kommen werde!â
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âHĂ€, wie geht das denn? Du bist doch keine fĂŒnfzig, wie willst du denn den Abraham kennen?â
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âIch schwöre euch, ich war schon da, bevor Abraham ĂŒberhaupt geboren wurde!â
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Als er das gesagt hatte, waren die Juden total sauer und wollten ihn sofort töten. Aber Jesus konnte gerade noch rechtzeitig fliehen.